Für viele von uns war San Francisco der Höhepunkt des Austausches. Einmal die Stadt mit der legendären Golden Gate Bridge und der Gefängnisinsel Alcatraz mit eigenen Augen sehen! Nach einer endlosen Fahrt in einem amerikanischen Bummelzug (mit dem Flugzeug hätte es nur eine halbe Stunde gedauert!) kamen wir dort an. Unser Jugendgästehaus war nicht gerade eine Nobelherberge, aber wir hielten uns ja sowieso die meiste Zeit in der Stadt auf. Hier gab es natürlich jede Menge zu entdecken.
Die berühmten Cable Cars, die hier in den Straßen von
San Francisco (oder sollte man lieber "Berge" sagen)
rauf und runter fahren fallen gleich ins Auge.
Glücklicherweise konnten wir auch noch das Cable Car Museum besichtigen, wo man einiges über die Geschichte dieser eher altertümlichen Fortbewegungsmittel erfährt. Dort konnten man auch die riesigen Antriebsräder sehen, auf denen die Stahlkabel (deshalb auch "Cable Car") laufen.
Als weiteres touristisches Highlight ist die Gefängnisinsel
Alcatraz zu nennen. Unzählige Filme wurden über sie
gedreht und auch der berühmte Schwerverbrecher Al Capone
saß hier ein. Damit auch so ein richtiges Gefängnisgefühl
aufkam, bekam jeder Besucher einen Walkman mit einer Kassette,
auf der Originalstimmen von Verbrechern waren, sowie auch echte
Gefängnis-Hintergrund-Akkustik! Dies war eine sehr originelle
Führung!
Eine weitere Station war für uns der Besuch des "Phantom der Oper" , natürlich in englischer Sprache. Die Inszenierung war sehr schön, und es hat sich auf alle Fälle gelohnt, auch wenn man schon mal die deutsche Fassung in Hamburg gesehen hat. Während unseres Aufenthaltes in San Francisco hatten wir auch genügend Freizeit, um unsere Reiseschecks einzulösen, sprich ausgiebig Shopping zu gehen. Das lohnt sich in Amerika sowieso, denn wo bekommt man schon Markenjeans (die mit der 5 am Anfang und der 1 am Ende!) für 27 Dollar (=40 DM). Allein die riesigen Shopping-Malls sind sehenswert. Da sind in einem Gebäude so viele Geschäfte zusammengefaßt wie es in der gesamten Göttinger Innenstadt gibt.
Da wir uns in San Francisco selbst verpflegen mußten, ließen wir selbstverständlich keines der verschiedensten Fast-Food-Restaurants ungetestet. Morgens, mittags, abend Burger mit Pommes und Cola. Nach ein paar Tagen hängt einem das zum Halse raus, obwohl die Burger in Amerika um Klassen besser sind als die in Deutschland. Nach den vier Tagen San Francisco waren unsere Füße schon leicht überstrapaziert, doch niemand ließ es sich nehmen am letzten Tag noch die Golden Gate Bridge näher zu betrachten. Wir hatten sie schon von Alcatraz aus sehen können, da lag sie aber teilweise völlig von Nebel verdeckt. Am letzten Tag war jedoch wieder einmal Traumwetter, bei dem man dieses mächtige Bauwerk betrachten konnte. Danach ging es mit der Bahn wieder zurück in die Gastfamilien, bei denen wir noch die letzte Woche unseres Austausches verbrachten.
(Andreas Dehnhardt)